Vergänglichkeit


Der Mensch ist
ein stolzes Geschöpf,
und es braucht Jahre
und viel Mühe,
bis er wieder
von seiner
falschen Höhe
in den Staub
herunter kommt,
wo er hingehört.



Der Mensch macht
Wasserblasen über Wasserblasen.
Der Totengräber
sagt ihm dann,
was sie wert sind.



Wenn ich
hinüber komme,
dann spüre ich’s nicht mehr,
ob ich einmal
eine Trübsal gehabt habe
oder nicht.



Nichts will
die Oberflächlichkeit,
Ausgekehrtheit
und Zerstreutheit
des Menschen weniger,
als an den Tod denken
und doch steht ihm
nichts so gewiss bevor
als dieser.



Der Mensch
ist gewohnt,
alles nur so geschwind
im Blick
auf den nächsten Augenblick
zu tun.
Alles aber
sollen wir im Blick
auf die Ewigkeit tun,
weil alles,
was wir denken,
reden und handeln,
einen Bezug
auf dieselbe hat -
sowohl für uns
als für andere.



© Ralf Rabemann

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texte/veroeffentlichungen/kolb-immanuel/vergaenglichkeit.txt · Zuletzt geändert: 2020/01/18 19:10 von rabemann
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