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Sein und Werden



Herkunft

Ich kam und weiß nicht warum in diese Welt

wie ich nicht weiß, woher fällt der Regen?

Ich geh und weiß nicht wohin gehn meine Wege.

wie ich nicht weiß, wohin wehn mir die Winde?

Ich bin und weiß nicht von meinem Leben,

wenn ich nicht weiss woher mir kam der Segen.



Das Wort

Im Anfang war das Wort.



Was daraus ewig wird

und ewig währt

und ewig wirkt zugleich,

das bleibt der Sinn darin,

denn dieser ist seitdem

zu finden im Sein.



Der Sonne Schein

Täglich weckt der Sonnenschein,

der Sonne darin sich zu gleichen

und sich aus tiefster Nacht zu heben,

um ganz weit oben dann

allein durch unser schönes Leben

leuchtend große Wesenheit zu sein

und alles, welches kleiner ist,

in dieser an sich dunklen Welt,

durch unser ständig Sein und Tun

als ein allen helles Sein

alles wärmstens zu bescheinen.



Das Kommen der Zeit

Spätestens

wenn

deine Zeit

gekommen

ist.



Dann

wird es

Zeit

für dich

zu kommen

in ihr.



Wenn

Wenn alles gelingte,

was je einer beginnte

wo kämen solch Gewinne

dann hin?


Wenn alles erfolgte

was je einer verfolgte

wo gerieten all diese Erfolge

dann hin?


Wenn aus jedem Genügse

ein Mehr noch erwüchse

wie uferte solch Mehr

sich dann aus?


Drum nimm jedes Scheitern

als Anlaß zum Weitern

und nimm was nicht will kommen

als dir willkommene Weisung gern an.



Jedem das Sein

Manche waren,

manche werden sein

und manche sind.



Manche sind nicht,

aber wollen sein -

ob es geht

oder auch nicht.



Manche sind wer,

der sie nicht sind

und manche meinen,

zu sein,

was sie nicht sind

oder nur wünschen

zu sein.



Manche wollen werden,

was sie nicht sind,

weil sie meinen,

nicht zu sein,

was andere sind

oder was sie meinen,

was jene haben

am Sein

und sie es nicht haben.



Manche wollen sein,

manche wären gern

oder wären gern gewesen

ach so gern

oder würden

oder hätten,

wenn sie könnten

oder hätten gekonnt

irgendwann

zuvor einmal,

als sie einmal

wollten es -

damals,

als es gegangen wär',

wenn man sie nur

hätte gelasst

oder sie sich

hätten getraut zu werden,

was sie wollten sein

oder hätten haben gewollt

an Sein,

das manche jetzt haben

oder auch sind

oder zumindest

dies meinen.



Wenn alle wollten sein,

was sie meinen zu sein,

oder was sie gern wären,

wenns möglich wär',

dann könnte es sein,

dass es so wär',

wie jeder meint,

was jedem soll sein.

Dabei meinen doch viele,

sie wären es schon

oder sollten es sein,

was manche sind

oder meinen zu sein

oder scheinen es denen zu sein,

die da wollen ein Sein -

ein Sein wie die,

die so sind,

wie sie meinen,

sie würden es sein.



Wie auch immer es sei:

jedem, der ist,

dem wird sein

wie jedem anderen das Sein,

indem es ihm

wird sein

so wie es ihm ist

und nie, wie es wär',

wenn anders es wär

oder wenn es so wär,

wie es ihm anders sollt sein.



Nichts ist

wie es scheint,

nichts kann sein

oder werden

nur aus sich allein

und alles kann nur

weiter sein

indem es ständig

neu wird was es ist

und kann daraus sein.



Darum nimm nichts

wie es scheint,

und bleib nicht allein,

denn nichts werde dir

aus nur dir allein

und werd ständig neu

der du bist,

um zu werden

der du allem

und jedem

sollst sein.


Ralf Rabemann

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texte/gedichte/sein-und-werden.1450762090.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/12/22 06:28 von rabemann
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