Drahtplastik

Material Draht 1)

„Aus Draht gebildete Linien
ähneln den Linien einer Zeichnung,
jedoch bestehen sie anders als diese
nicht aus sichtbar hinterlassenen Spuren
ebener Bewegung,
sondern sind fassbare und erfahrbare Abgrenzungen,
welche die Umrisse einer in die Erscheinung
drängenden Gestalt festlegen,
zum Zeitpunkt ihres elementarsten Ursprungs.


Bei diesem ersten Herausbrechen
aus der Ganzheit heraus
sind Eigenschaften wie
Volumen, Schwere und Zeitlichkeit
noch nicht entwickelt
- es ist da noch die Gegenwart
von durchsichtiger Allverbundenheit zu spüren.


So ähneln die Drahtgerippe nicht von ungefähr
der fleischlosen Gestalt des Todes,
denn diese steht für den unvergänglichen,
nicht fassbaren Teil des Lebendigen:
für das, was man ins Dasein bringt
und für das, was man mit sich nimmt,
wenn man geht.“



1) aus „Rabemann - Anmerkungen zum nichtgrafischen Werk 2002“
stuttgart/atelier/techniken/pd.txt · Zuletzt geändert: 2013/05/30 00:47 von rabemann
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