Auswirkung auf die Kunst

Gedanken über die Freiheit

Über die Wiedersprüchlichkeit des Freiheitsdrangs

„Kreativität und Leben braucht nicht nur Freiraum, sondern auch eine freies Sein und freie Bewegung darin.

Aber man ist nur wirklich frei, wenn man sich frei von Maßstäben macht - auch den eigenen. Damit meine ich: echte Freiheit ist auch frei von jeder Art von Anspruch oder Vorstellung, in allem oder vielem frei sein zu wollen oder zu gar zu müssen.

Selbst diese Haltung, sich solcherweise von Vorstellungen und Idealen der Freiheit frei machen zu wollen, kann umgekehrt in gleicher Weise in Frage gestellt werden - denn auch diese Haltung ist wiederum nichts als wieder eine Einstellung anderer Art bzw. ein erneut bindender Anspruch auf einer weiteren Ebene.“

Daraus folgt eine Relativität des Freiheitsbegriffs

Rabemanns Gedankengänge führen letztlich zu einer endlosen Verkettung reziproker Infragestellungen, in denen sich nicht nur gängig gewordene Leitbilder der Freiheit schnell auflösen, sondern auch klar wird, daß sich das Thema Freiheit nur innerhalb von Bezugssystemen und eigenen Einstellungen innerhalb dieser Bezugssysteme stellen kann.

Ihm geht es darum, dass es im Grunde nie angebracht ist, Freiheit „per se“ zu thematisieren, sondern nur, wie man sich zu seinem Leben, seinem Tun und seiner Umgebung stellt oder stellen will- frei von jeglichen Plaketten, denen man die Bezeichnung „Freiheit“ gibt oder meint geben zu müssen, indem man es sich zu einem neuen, diesmal aber tatsächlichen Zwang macht, deren oder allgemeine Erwartungen betreffs „Freiheit“ in auch nur irgendeiner Weise leben zu müssen, die mit dem eigenen Leben und Erleben nur noch wenig zu tun haben.

Weiter sagt er zu diesem Thema:

Das Thema Freiheit in unserer Gesellschaft

„Dies ist zu betonen, weil einem in genau dieser Gefangenheit in Vorstellungen vom freiem Sein, Leben oder Tun sehr viele frei sein Wollende und vermeintlich frei Seiende und im Grunde gerade in diesem ihren Freiheitsdrang unfrei und unglücklich Seiende begegnen (z.B. Künstler, Frauen und Randgruppen jeglicher Art). Und genau hier sehe ich eine der grössten Versuchungen und Gefahren zur Unfreiheit - denn letztlich ist hier nur ein riesig angelegtes Schauspiel der Dummheit zu sehen, an dem ich mich gerade als Künstler nicht beteiligen will.“

Einstellung zum Thema Freiheit

„Daher gilt für mich:
- die Freiheit ist in mir und nicht im außen,
- die Freiheit ist im Inhalt und nicht in der Form“

und:
„Seine Freiheiten nicht zu leben wird dort zum Genuß,
wo sie zwanghaft gepflegt und gelebt werden.“.
1)

1) aus „Über die Freiheit der Kunst“, © Ralf Rabemann 2005
stuttgart/kuenstler/art/eigenart-und-das-bild-der-krone-mehr_individuation-als-nicht-abschliessbarer-vorgang-mehr_auswirkung-auf-die-kunst_mehr.txt · Zuletzt geändert: 2013/05/27 17:42 von rabemann
Recent changes RSS feed Mr. Wong Reddit Icio Linkarena del.icio.us Digg StumbleUpon Google Yahoo Driven by DokuWiki