Diese offene Suche war und ist eine bewusste Abwendung vom marktüblichen Weg der Anpassung an die Erwartungshaltungen der Gegenwartskultur - denn hier soll ja ein Künstler nicht nur in seiner Bildsprache, sondern auch in der Wahl seiner Medien und der künstlerischen Technik sozusagen „formal wiedererkennbar“ sein.

Jedoch geht es Rabemann in seinem Streben, sich von diesen Erwartungen frei zu halten, nicht etwa um eine völlige Beliebigkeit in der Wahl seiner künstlerischen Medien: denn eben weil ihm in Analogie zu seiner grundsätzlich bildsymbolischen Sehweise auch verwendete Materialien als echte Medien und als Bild-Träger in jedem Sinn des Wortes gelten, ist er sich deren Möglichkeiten ebenso bewusst wie auch deren Begrenztheit.

Genau dieses Bewusstsein bringt ihn dazu, mit dargestellten Inhalten an den Grenzen der jeweilig eingesetzten Mittel und Materialien entlang zu gehen und alle Möglichkeiten der verwendeten Medien auszuloten. Daraus hat sich eine Entscheidung für mehrere, sich in diesem Sinne bisher am besten ergänzende Techniken ergeben und für weitere bleibt Rabemann offen.

In der Praxis wirkte sich dies so aus, daß sich Rabemann z.B. zur Form- und Linienfindung viele Jahre fast ausschliesslich mit schwarzer Tuschezeichnung beschäftigt hat, bevor er die ersten Farben einsetzte.