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Natur


Erwachen

Gott schläft

in den Steinen,

träumt zum Bilde sich

in Pflanzen und Tieren

und auch im Menschen,

um dann erschreckend

und erfreuend sich zugleich

all denen zu erwachen,

die ihn auch wachen lassen.



Der Luftballon

Es wuchs einmal

ein Luftballon

an einer Kokospalme,

dem war vor dem Fallen

gar so bang,

dass er verzagte

immer wieder -

jedoch,

als er herangereift

so köstlich prall

und seine Brüder

fielen all,

da wurde er vom Wind

ganz sanft

hinfort geweht

und kam herab

nie wieder.



Jahres Zeiten

Ein Frühling geht

durch dieses Land,

doch findt er nichts,

daß der Erweckung lohnt -

da geht er.



Ein Sommer geht

durch dieses Land,

doch findt er nichts,

das der Erreifung lohnt -

da geht er.



Ein Herbst geht

durch dieses Land,

doch findt er nichts,

das sich der Ernte lohnt -

da geht er.



Ein Winter geht

durch dieses Land

doch findt er nichts,

das der Bewahrung lohnt -

da geht er.



So geht einmal

ein kalter Wind

durch dieses Land

und es wird sein

dies erste Jahr

von vielen noch,

in denen dann

so gar nichts geht.



Die Säge

Es biß sich mal

die Säge

ach so tief

ins Holz hinein.

doch keines ihrer Zähnchen

wollt's danach

gewesen sein.



Ralf Rabemann

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texte/gedichte/natur.1339715654.txt.gz · Zuletzt geändert: 2012/06/15 01:14 von rabemann
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