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Das Vor-Wort vor den Aphorismen

Leicht zu Sagendem entsagend fügt sich das Folgende genüglicher Hingabe, Formloses zu formschönen Gestalten formulierend zu betrachten.

Dabei soll nicht VON etwas zu sprechen sein, sondern HIN zu einem noch zu Benennenden - zudem auf alten Wegen, die schon fremd wie neue scheinen, weil sie lange schon vergessen sind und dennoch all denen als die einzig wahren gelten, die um sich noch das Wahre suchen oder jenes wahren gar und Gefassenes verfassen ebenso.

Die Denkweisen und Sichtweisen können ihre Sprache andren wohnbar richten, indem sie sich von dieser sprechend an ihr erbauen zugleich - in solcher Sprache wöhnen Sprechende wie Hörende sich ein und blicken zuletzt staunend hinab durch neu erschaffene Fenster hinab auf grünende Täler neuer Welten hinab oder hinauf zu neuer klarer, anzustrebender Höh'.

Denn es ist ja nicht die Sprache, die da zu den Dingen kommt, indem sie diese durchs Wort vom Ganzen zweigt. Immer sind es die Dinge doch, welche von der Allheit lösend in der Sprache taumelnd zu sich kommen und zuletzt sich finden fest in ihr als wären sie im Sein gewesen schon seit langer Zeit.


Ralf Rabemann

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Erste Aphorismen (d.h. die älteren...)
Zitate

texte/aphorismen/vorwort.1336153506.txt.gz · Zuletzt geändert: 2012/05/04 19:45 von rabemann
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