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Deutungsaphorismen

Die kleinste Einheit des Hasses und der Liebe ist der Gedanke.
Jede Annahme beeinflusst den Fluss der Geschehnisse eines freien Werdens.
In der Ewigkeit ist die Zeit als Ganzes gegenwärtig.
Je eiliger das Tun, desto geringer die Bodenhaftung.
Jeder Mensch schwebt unablässig zwischen all seinen tatsächlichen und eingebildeten Wahrnehmungen und deren Deutung. Und all sein Befinden ergibt sich aus genau dieser einen sich daraus ergebenden Spannung zwischen dem, wer und wie er in der Welt ist und dem, wer und wie er meint eben darin zu sein.
Wem Früchte zu hoch hängen, der war zu faul, eine Leiter zu ersteigen.
Wenn einer sagt, dass etwas so kommen muss, dann will er so kommen darin.
Der besteht, der versteht.
Wer höher hinaus will, der will vor allem hinaus.
Wenn etwas einen Sinn annimmt oder bekommt, dann hat es keinen in sich.
Carpe panem: iss dein täglich Brot.
Unklare Ziele bewirken lange Wege, andererseits zeugt das Streben nach einem vollendeten Anfang den gänzlich ergebnislosen Weg: cum grano salis.
Wer überall dabei sein will, ist nirgends.
Seit es keine Könige mehr gibt, hält sich jeder für königlich. Seither gibt es für die Dummheit kein Halten mehr.
Wer etwas als das Höchste erklärt, der zeigt damit seine Grenze.
Still will viel.
Vier Dinge machen einen Meister:
Wissen, Können, Wollen und Tun. 1)
Erinnerung ist das Gedenken an den für wahrgenommenen Teil aus der Vielheit der Geschehnisse im Rahmen des ihm Denkbaren.
Ein Ziel erreicht man um so eher, je mehr man das Ziel hat, nicht nur sich selbst durch das Ziel zu erreichen, sondern auch das Ziel zu erreichen durch sich.
Beteuerungen mindern des Wert des Besagten.
Neid ist ein Nein zu den Möglichkeiten des eigenen Selbst.
Das hätte sich schon alles gegeben, aber weil es sich nicht ergab, hat sich zu nehmen keiner getraut.
Verrat ist die unbeliebteste Form des Ratgebens.
Das hat seinen Reiz, aber nicht den einen, der entspräche mir.
Wessen Probleme unlösbar scheinen, der fühlt sich diesen getreulich verbunden.
Wenn in deinem Leben etwas Unangenehmes vorgekommen ist, so sei froh, dass es sich Dir gezeigt hat.
Jeder Feind ist deiner würdig, sonst würde er nicht sein dein Feind.
Eher entstammt noch die Neugier einem Mangel an Gegenwärtigkeit als dass sie zeugte von einer Fülle daran.
Wut und Empörung sind in der Regel die Folge von verletzter Eitelkeit und insofern immer ein Signal großer Schwäche.
Gottesbeweis: Alles kann nur dann einen Sinn haben, wenn Alles einen Sinn hat.



Ralf Rabemann

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Erste Aphorismen (d.h. die älteren...)
Zitate

1) Abgeleitet von einem alten deutschen Sprichwort
texte/aphorismen/deutungen.1556393044.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/04/27 21:24 von rabemann
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