======Wahrnehmen====== \\ ====Das einzig Wahre==== (inspiriert durch einem buddhistischem Text)\\ \\ >Wer meint, \\ >er wäre in auch nur einer Sache\\ >nahe der Wahrheit,\\ >der möge folgendes bedenken:\\ >\\ >Nicht alles Gegenwärtige\\ >gelangt zur Betrachtung.\\ >Nicht jede Betrachtung\\ >gelangt zur Anschauung.\\ >Nicht alles Angeschaute\\ >gelangt zur Wahrnehmung.\\ >Nicht alles Wahrgenommene\\ >erreicht das Erkennen.\\ >Nicht alles Erkannte\\ >gelangt zur Annahme.\\ >Nicht alles Angenommene\\ >wird so behalten, wie es ist.\\ >\\ >Und selbst dieses Behaltene\\ >schwindet weiter dahin,\\ >denn ständig wandelt es sich\\ >und ständig formt es sich zu dem, \\ >wie wir es gerne hätten.\\ >Daher bleibt uns \\ >selbst von dem,\\ >was uns auf diesem Weg\\ >vom wahren Sein erreicht,\\ >nur noch ein wenig, \\ >was uns an Wahrem kann sein,\\ >daher schätze ein jeder \\ >sein Sehen der Wahrheit:\\ >als klein.\\ \\ \\ ====Warum eigentlich nicht?==== >Warum auch nicht,\\ >denk ich manchmal.\\ >Vieleicht zu wenig,\\ >vielleicht auch zu oft.\\ >\\ >Denn Reue kommt immer\\ >egal was man tut\\ >doch fehlt es an Mut\\ >wird niemals es gut.\\ >\\ >Jeder Fehler bleibt immer\\ >ob kalt oder heiß\\ >ob vom wenig zuviel\\ >oder an Wagnis zu klein.\\ >\\ >Bleibt weiter man fern\\ >oder kommt eher selbst\\ >man weiter sich nah -\\ >dieses Fragen lässt man gern -\\ >\\ >- denn zuletzt siegt dann doch\\ >dieser eine, eine Moment\\ >über die Schau ins Danach.\\ >Denn nur so: wird uns ein Sein.\\ \\ \\ ====Hörig==== >Ich liege im Gras,\\ >mein Hören so nah,\\ >das Grüne so dicht,\\ >und höre ein Wachsen -\\ >was aber wächst,\\ >das höre ich nicht.\\ >\\ >Ein Wachsen der Erde?\\ >Oder auch dessen,\\ >was durch mein Hören\\ >ich werde: ein Hörer\\ >oder ein Hören für mich -\\ >oder hörendes Sein\\ >nur so aus sich?\\ >\\ >Oder ich höre\\ >ständiges Werden\\ >des Seins überall,\\ >über und über herum\\ >oder all dessen Werden,\\ >von welchem ich meinte, \\ >es wär wie alle meinen,\\ >während dieses uns wird\\ >oder scheinet zu sein\\ >oder scheint nur zu werden\\ >während immer seiend es war,\\ >indem es sich ständig\\ >nur selber erhört,\\ >und wir diesem hörig\\ >ständig nur meinen,\\ >sein Gehen und Mehren\\ >in ewigem Sein\\ >rauschen zu hör'n.\\ \\ (c) Ralf Rabemann \\ {{tag>Gedichte Weltsicht Wirklichkeit}} <= [[/texte/gedichte/start|zurück]]\\ => [[/texte/gedichte/der-mensch-an-sich]]\\ => [[/texte/gedichte/ich]]\\ => [[/texte/gedichte/liebe]]\\ => [[/texte/gedichte/orte-und-wege]]\\ => [[/texte/gedichte/sein-und-werden]]\\ => [[/texte/gedichte/das-eine]]\\ => [[/texte/gedichte/gestern-und-heute]]\\ => [[/texte/gedichte/natur]]\\ => [[/texte/gedichte/uebersetzungen]]\\ => [[/texte/gedichte/wortspiele]]\\